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Mythos Gender Pay Gap im Sport

Vereinzelt treten immer wieder Forderungen auf, männliche und weibliche Sportler sollten diesselbe Bezahlung bzw. Siegprämien erhalten. Alles andere sei purer Sexismus.

Dass Männer in bestimmten Gebieten, beispielsweise im Tennis oder Fussball auf Profi-Niveau, zurecht besser als Frauen bezahlt werden, ist leicht zu rechtfertigen.

Novak Djokovic ist seit vielen Jahren einer der besten Tennis-Spieler auf diesem Planeten. Man darf davon ausgehen, dass er das Tennis-Geschäft bestens kennt.

Ihm ist daher nicht entgangen, dass sich zwischen dem Damen- und Männertennis folgende Unterschiede als konstante Gegebenheiten etabliert haben:

  • Die Spiele der Männer habe bessere Einschaltquoten als die der Damen
  • Die Spiele der Männer haben mehr zahlende Zuschauer in den Stadien als die der Damen
  • Die Männer stehen wesentlich länger auf dem Platz als die Frauen. Vor allem da Männer bei großen Tunieren maximal fünf Sätze spielen – Frauen maximal drei

Im März 2016 wurde Djokovic, direkt nach dem Gewinn eines Tuniers, gefragt, ob Frauen nicht dieselben Siegprämien bei Tennistunieren erhalten sollten wie die Männer.

Djokovic – der noch verschwitzt auf dem Tennisplatz stand, nachdem er Minuten zuvor einen Matchball verwandelt hatte – machte einen Fehler: Er sagte – dramatische Pause – seine Meinung! Und die war auch noch argumentativ untermauert! Man glaubt es kaum…

Jene lässt sich so zusammenfassen: Er respektiere und bewundere die Leistung der Tennisspielerinnen. Sie sollten für die Prämien kämpfen, die sie für angemessen halten.

Er selbst halte den Unterschied in Sachen Bezahlung aber für gerechtfertigt. Schließlich wird durch Männertennis mehr Geld generiert als durch Frauentennis.

Tage später macht Djokovic in der Tat einen Fehler: Er bat alle um Verzeihung, die seine Aussage falsch auffasten. Einem Charles Barkley wäre das nicht passiert.

Einige ehemalige und aktuelle Tennisspielerinnen sowie diverse Medien empörten sich.

Die mittlerweile erfolgreichste Tennisspielerin aller Zeiten, Serena Williams, gab Folgendes von sich: „Wenn ich eine Tochter habe, die Tennis spielt, und ich habe einen Sohn, der Tennis spielt, würde ich nicht sagen, dass meinem Sohn mehr Geld zusteht, weil er ein Mann ist.“

Nach der Logik darf die erbrachte Leistung keine Rolle spielen.

Wenn die Multimillionärin Williams neidisch auf den Multimillionär Djokovic ist, weil der mehr verdient, habe ich einen Rat an sie.

Möge sie doch einfach bei den Männern mitspielen. Qualität setzt sich am Ende immer durch, oder etwa nicht?

Lustigerweise war es Williams – die zusammen mit ihrer Schwester Venus – 1998 sagte, alle Männer außerhalb der Top 200 schlagen zu können.

Dies entging auch einem gewissen deutschen Tennisspieler, namentlich Karsten Braasch, nicht. Er, damals die Nummer 203 der Welt, nahm die Herausforderung an.

Er spielte je einen Satz gegen Serena und ein gegen Venus. Die Schwestern verloren mit 6:1 bzw. 6:2.

Braasch gab an, nicht voll durchgezogen zu haben, damit es nicht zu einseitig wird. Gegen einen Spieler aus den Top 500 habe weder Serena noch Venus eine Chance, so Braasch.

Man möge einwenden, dass die beiden mit 16 bzw. 17 Jahren noch sehr jung waren.

Jedoch waren sie gut genug, um in den Top 10 der Frauen vertreten zu sein. Und körperlich waren sie damals, dem zarten Alter zum Trotz, das Beste, was das Damentennis zu bieten hatte.

Tennis ist nur eines von vielen möglichen Beispielen.

So verlor zum Beispiel 2003 die deutsche Fussball-Frauennationalmannschaft, als amtierender Weltmeister wohlbemerkt, in Bestbesetzung 0:3 gegen die B-Jugend vom VfB Stuttgart.

In der B-Jugend spielen Jungen, die zwischen 14 und 16 Jahre alt sind. Die Spielzeit betrug drei Mal 15 Minuten.

Die Moral der Geschichte

Was lernt man daraus?

Wenn Frauen schlechter bezahlt werden als Männer, sollte man schauen, ob es dafür gute Gründe gibt.

Wenn wirklich Äpfel mit Äpfel verglichen werden und der Lohnunterschied tatsächlich nicht unterschiedlichem Verhandlungsgeschick geschuldet ist, kann man gerne von Sexismus sprechen.

Andernfalls sollte man die großen Geschütze besser nicht verballern, sondern für sich lohnende Schlachten schonen.

Hier kommst du direkt zu meinem Debütroman Nietzsche und Goethe wären heutzutage auch bloß zwei Kellerkinder. Außerdem freue ich mich über jeden, der meine Artikel mit Freunden und Bekannten teilt!

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